My Island

Drei Jahre nach My City präsentiert Reiner Knizia seinen lang erwarteten Nachfolger My Island. Zwei bis vier Spieler besiedeln im Legacy-Brettspiel für Familien eine unbewohnte Insel. Wir stellen das Spiel spoilerfrei vor.

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My Island Brettspiel Legacy von Reiner Knizia bei Kosmos, Im Test, Rezension
My Island ist Inselerkundung im Legacy-Modus: „Allmählich steigt der Schwierigkeitsgrad an.“

Eine Kampagne in acht Kapiteln mit 24 Partien und wechselnden Regeln – kommt euch bekannt vor? Das grundsätzliche Setting erinnert natürlich an My City, für das Altmeister Reiner Knizia 2020 zum Spiel des Jahres nominiert war. Diesmal baut ihr keine Stadt, sondern strandet auf einer einsamen Insel, die es in jeder Runde neu zu erkunden und zu besiedeln gilt.

My Island: So wird es gespielt

Auch My Island (Kosmos) ist im Kern ein Plättchen-Legespiel: Die Teile bestehen jedoch nicht aus zusammengesetzten Quadraten, sondern aus bunten Sechsecken. Zwei, drei oder vier dieser Sechsecke sind zu einem Teil verbunden, jede abgebildete Farbe darauf steht für eine bestimmte Art der Bebauung wie Mauern, Wege, Häuser oder Ackerflächen.

Für jeden Spielzug wird eine Karte aufgedeckt, alle Spieler müssen das darauf abgebildete Plättchen aus ihrem Vorrat nehmen und unter Einhaltung der Legeregeln auf ihrem Inseltableau platzieren. In ersten Spiel dürfen zum Beispiel nur die Strandfelder und die dahinter liegende Heide besiedelt werden, erst im Laufe der Partien rückt ihr weiter ins Inselinnere vor. Wichtigste Legeregel: Plättchen müsst ihr so platzieren, dass sie an mindestens einer Seite benachbart zu einem gleichen Symbol liegen – also Haus an Haus oder Acker an Acker.

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Ziel beim geschickten Anlegen ist es, möglichst alle Strandfelder auf dem eigenen Spielplan abzudecken, um bei der Endwertung Minuspunkte zu vermeiden. Ansonsten variieren die Wertungsmöglichkeiten, immer wieder kommen neue Varianten hinzu, um Punkte zu erzielen. Dabei geht es zum Beispiel um die Gruppierung bestimmter Bebauungsarten oder Wege, die von einem zum anderen Punkt führen. Passt euch eine aufgedeckte Karte gar nicht, dürft ihr passen und einen Minuspunkt auf der Zählleiste markieren.

My Island Brettspiel Legacy von Reiner Knizia bei Kosmos, Im Test, Rezension
Für jeden Spielzug wird eine Karte aufgedeckt, alle Spieler müssen das zugehörige Plättchen verbauen.

Zum Ende einer Partie wird es richtig eng auf der Insel, kaum ein übrig gebliebenes Hexagonteil passt noch in eine der Lücken hinein. Wer möchte, kann nun das Spiel für sich beenden und aussteigen. Die anderen spielen weiter, bis alle endgültig gepasst haben. Danach folgt die Wertung.

My Island: Fazit und Wertung

My Island ist clever gemacht und holt Einsteiger und wenig erfahrene Legacy-Spieler sofort ab. Die verschlossenen Umschläge, die nach jeweils drei Partien zu Beginn eines Kapitels geöffnet werden und neue Regeln und zusätzliches Material ins Spiel bringen, sorgen für einen sehr hohen Wiederspielreiz.

  • Im Spiel entwickelt jeder oder jede seine eigene Insel in über 8 Kapiteln
  • Im Spielverlauf kommen neue Regeln und Materialien dazu – der Spielplan verändert sich
  • Einfach Regeln und kurze Spieldauer mit 30 Minuten je Kapitel
  • Neue Legeteile: zusammenhängende Sechsecke
  • Neue Überraschungen und Regeln für mehr Spieltiefe
  • Nach dem Erfolg von My City (nominiert zum Spiel des Jahres 2020) das nächste Legacy-Spiel von Erfolgsautor Reiner Knizia
  • Legacy Spiel für 2-4 Personen ab 10 Jahren

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Von der niedrigen Einstiegshürde des ersten Kapitels darf man sich nicht täuschen lassen. Allmählich steigt der Schwierigkeitsgrad an, wobei die Komplexität auf einem gehobenen Familienspiele-Niveau verbleibt. Es soll Gruppen Spaß machen, in denen Groß und Klein auf Entdeckungsreise gehen. Apropos Gruppen: Es ist unbedingt empfehlenswert, in der gleichen Zusammensetzung die komplette Kampagne zu bestreiten. Die Spielertableaus werdet ihr im Laufe der Partien beschriften, mit Fortschrittspunkten markieren und sogar mit Stickern bekleben.  

My Island Brettspiel Legacy von Reiner Knizia bei Kosmos, Im Test, Rezension
Holzmarker zeigen bereits gewertete Gebiete an (die Regeln dafür unterscheiden sich ggf. je Kapitel).

So entstehen Unikate, bei denen das Spielmaterial nach den 24 Runden verbraucht ist. Wer danach weiterzocken möchte, kann auf der Spielplanrückseite zwar ein so genanntes ewiges Spiel starten. Aber diese Ausgabe von My Island reichte für uns nicht annähernd an den variablen Ablauf der Kampagne und ihren hohen Wiederspielreiz heran.

Kleiner Tipp: Spielt die Kampagne möglichst zügig durch. Wer eine zu lange Pause zwischen zwei Partien einlegt, verliert sich schnell in manchen kleinteiligen Lege- und Wertungsregeln. Dafür sind Übersichtszettel beigelegt, die genau diese Fragen schnell beantworten sollen. Doch der Spielfluss geht ein wenig verloren, wenn man nur mühsam wieder alle Spielerinnen am Tisch auf den gleichen Stand bringen muss, bevor es losgeht.


My Island – auf einen Blick

My Island holt Einsteiger und wenig erfahrene Legacy-Spieler sofort ab. Die Umschläge, die im Laufe der Kampagne geöffnet werden und neue Regeln und zusätzliches Material ins Spiel bringen, sorgen für einen sehr hohen Wiederspielreiz.

Autor: Reiner Knizia, Illustration: Michael Menzel | Kosmos | 2023 | 2 bis 4 Personen | ab 10 Jahren | ca. 30 Minuten

Pro

  • tolles Legacy-Erlebnis
  • ansteigender Schwierigkeitsgrad mit immer neuen, interessanten Herausforderungen
  • das Öffnen der Umschläge nach jeweils drei Spielen sorgen für hohen Wiederspielreiz

Contra

  • Kampagne kann nur einmal gespielt werden, danach ist das Material verbraucht
  • Glück und Pech beim Aufdecken benötigter Plättchen mitunter zu dominant
  • leider ohne Solomodus

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


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