Ghost Adventure

Wer Ghost Adventure spielt, sitzt nicht brav am Tisch und überlegt in Ruhe seinen nächsten Spielzug. Im Gegenteil: Bei diesem Familienspaß geht es lebhaft zur Sache. Alle stehen, halten einen Spielplan in den Händen und versuchen, einen Kreisel darauf zu balancieren. Sie müssen Aufgaben erfüllen und die rotierende Spielfigur an die nächste Person übergeben.  

Ghost Adventure-Kreisel: Über den Ausgang der einen hinunter auf das Startfeld der nächste Welt.

Aber der Reihe nach: Einmal im Jahr zeichnet der Friedhelm Merz Verlag gemeinsam mit der Stadt Essen innovative Gesellschaftsspiele aus. Die innoSPIEL-Verleihung findet auf der Spielemesse statt und wir schauen gerne hin, welche Ideen die Autorinnen oder Autoren verwirklichen konnten.

Im Jahr 2021 nahm Wlad Watine die Auszeichnung für das Familienspiel Ghost Adventure entgegen. Bei dieser kooperativen Herausforderung reisen wir durch acht verschiedene Welten, die auf vier doppelseitigen Spieltafeln abgebildet sind. Überall gibt es Wege, Symbole und Hindernisse, lauern Gefahren oder Löcher, die wir erreichen bzw. sicher umkurven.

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Ghost Adventure: Der Spielablauf

Die Spielfigur, mit der wir jede der 56 Missionen meistern, ist eine kleine Geistermaus in Form eines Kreisels. Dieser Kreisel wird zu Beginn in Bewegung gesetzt – die Aufgabe gibt vor, in welcher Welt wir starten. Die anderen Spieler halten ebenfalls eine Spieltafel in der Hand und warten gespannt auf ihren Einsatz.

Los geht’s! Gar nicht so leicht, den Kreisel durch Kippen und Neigen der Spieltafel sicher über die engen Gassen auf dem Spielplan zu manövrieren. Denn die sind ein paar Millimeter vertieft angelegt, jeder Kontakt mit dem Wegesrand nimmt dem Kreisel ein wenig Schwung. Sollte er ganz aufhören, sich zu drehen, dürfen wir ihn erneut starten, müssen aber ein Erfrischungsgetränk dafür einsetzen. Ein paar Mal würde das gutgehen, doch dann wäre das Spiel verloren, falls wir das Ziel noch nicht erreicht haben.


Ghost Adventure – auf einen Blick

Wlad Watine | Pegasus Spiele | 2020 | Bis 4 Personen | ab 8 Jahren | bis 30 Minuten

Im kooperativen Familienspiel Ghost Adventure führen die Spieler:innen einen drehenden Kreisel über Spielpläne und müssen auf ihnen Aufgaben erfüllen, um Missionen erfolgreich abzuschließen.


Die ersten Missionsziele sind entspannt. Meist gilt es, ein bestimmtes Tiersymbol zu erreichen und anschließend den Kreisel zum Ausgang der Welt zu führen. Dort am Rand ist die Spieltafel offen und man darf den Kreisel auf die Welt des nächsten Spielers hinunterfallen lassen. Die Augen-Hand-Koordination wird in späteren Missionen immer stärker gefordert: Mal sollen wir den Kreisel von einem Sprungfeld eine oder zwei Ebenen nach oben hüpfen lassen. Mal geht es von einem Teleportfeld direkt in die nächste Welt: Dazu gibt man seiner Spieltafel einen kleinen Ruck, der Kreisel springt in die Luft und die nächste Spielerin übernimmt den landenden Kreisel auf ihrem Spieltableau.

Ghost Adventure: Fazit und Wertung

Dem Urteil der innoSPIEL-Jury stimmen wir zu: „Der Kreisel als Spielfigur ist in Ghost Adventure kein bloßes Gadget, sondern eine echte Innovation. Wir sind ständig gemeinsam gefordert, den Kreisel von Spielplan zu Spielplan zu übergeben, den verbleibenden Schwung der Rotation einzuschätzen und ihn mit Geschick zu lenken.“ Das ist erfrischend und zeigt, dass es auch bei mehr als tausend neuen Gesellschaftsspielen pro Jahr immer noch neue Ideen gibt. Das Geschicklichkeitsspiel ist für Familien mit Kindern ab sechs (für die einfachen Level!) bis acht Jahren bestens geeignet. Die Erwachsenen sind gerade in den ersten Partien eine ordnende Hilfe, um dem Nachwuchs den Einstieg zu erleichtern. Denn ohne Kommunikation läuft bei Ghost Adventure (Pegasus) nichts. Sie ist wichtig, um den richtigen Spielplan zur richtigen Zeit zu nehmen und sich abzustimmen.

Hervorzuheben ist die wunderbare Gestaltung: Die Illustrationen der acht Welten von Jules Dubost sind stimmig umgesetzt und die Aufgaben im Stil eines Comic-Heftes von Yann Valeani runden dieses kooperative Familienspiel ab.

Kleiner Tipp aus eigener Beobachtung: Kinder, die bei Misserfolgen schnell frustriert die Segel streichen, sollten zunächst sehr sicher die Einstiegsmissionen beherrschen. Später wird es deutlich anspruchsvoller und die wenigen Erfrischungsgetränke reichen meist nicht aus, um das Level zu schaffen. Hier helfen ggf. Hausregeln mit einer großzügigeren Auslegung der Neustartregel.

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