Coralia

In Coralia (Huch! / Hutter Trade) geht es mit Tauchrobotern hinab ins Korallenriff. Als Meeresbiologen versuchen zwei bis vier Spieler, die Unterwasserwelt zu erforschen und für einen großen Artenreichtum zu sorgen.

Die bunte Unterwaserwelt von Coralia: Korallenriffe, in denen ihr die Würfel je nach Farbe platzieren müsst.

Ein großes Spielbrett als Unterwasserwelt, drei Dutzend bunte Würfel und viele hübsch illustrierte Karten: Coralia macht kein Geheimnis daraus, dass es sich an thematisch orientierte Familienspieler richtet. Die müssen in Coralia fleißig würfeln und pro Runde einen Würfel auf dem Spielfeld in einem der sechs Korallenriffe platzieren. Außerdem stellen sie sich ein ertragreiches Set an Karten zusammen, um die Partie zu entscheiden. In unserem Beitrag erklären wir kurz den Spielablauf und ziehen ein Fazit.

Coralia: Der Spielablauf

Beim Auspacken fallen sofort die 36 Würfel in sechs Farben ins Auge. Sie dienen im Spiel als Tauchroboter. Auf jeder der sechs Würfelseiten ist ein bestimmtes Symbol abgebildet: Perle, Seestern, Fisch, Taucher, Krake und Schildkröte. Auf dem Spielfeld passt jedes dieser Symbole in der entsprechenden Farbe zu einem Feld auf den Korallenriffen. Jeder Spieler erhält noch ein U-Boot für die Zählleiste, einen Taucher und zwei Kraken in seiner Spielfarbe. Die kleine Forschungsstation, die ihr vor dem ersten Spiel zusammengebaut habt, dient als Würfelablage.


Coralia – auf einen Blick

Hutter Trade / Huch! | Michael Rieneck | 2019 | 2-4 Spieler | Ab 10 Jahren

Familienspiel mit hohem Wiederspielreiz: Coralia punktet als Unterwasser-Abenteuer durch eine schöne thematische Umsetzung.

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Der Startspieler wählt vier unterschiedlich farbige Würfel aus, würfelt und legt das Ergebnis oben auf die Forschungsstation. Er platziert einen dieser Würfel auf dem passenden Feld (nach Symbol) des passenden Riffs (nach Farbe des Würfels). Anschließend gibt er die restlichen drei Würfel an den nächsten Spieler. Dieser fügt einen beliebigen Würfel aus der Auslage hinzu, bevor er würfelt.

Jedes Aktionsfeld löst nach dem Platzieren eines Würfels eine kleine Handlung aus:

  • Perle: Nimm die obersten beiden Karten vom Perlenkartenstapel und lege sie verdeckt vor dir ab. Wenn du am Ende des Spiels solche Karten hast, kannst du bis zu vier Perlenkarten in Punkte umwandeln.
  • Seestern: Nimm die obersten drei Karten vom Seesternkartenstapel. Wähle eine davon aus, die du verdeckt vor dir ablegst. Solche Karten bringen am Spielende Siegpunkte oder andere Boni.
  • Fisch: Nimm die obersten zwei Karten vom Fischkartenstapel. Wähle eine Karte aus, die du behältst. Wichtig: Sammle möglichst viele verschiedene Fischarten. Je vielfältiger, desto mehr Siegpunkte gibt es zum Schluss.
  • Taucher: Platziere deinen Taucher auf der Taucherabbildung oberhalb deines gerade eingesetzten Würfels. Besonderheit: Am Spielende bringt jeder Würfel, der im Riff dieses Tauchers liegt, dem Besitzer des Tauchers Siegpunkte.
  • Krake: Platziere einen deiner Kraken auf die Krakenabbildung oberhalb deines gerade eingesetzten Würfels. Für jeden auf diesem Riff ausliegenden Würfel erhältst du sofort 1 Siegpunkt.
  • Schildkröte: Nimm die Schildkröte, die oberhalb deines eingesetzten Würfels liegt, und erhalte sofort den auf ihr abgebildeten Bonus.
Schöne bunte Würfel bei Coralia
Den Würfel mit dem Fischsymbol platziert ihr auf dem passenden Feld und nehmt euch zwei Fischkarten (eine davon dürft ihr behalten).

Zu diesen Aktionen kommen weitere Besonderheiten hinzu, von denen wir zwei erwähnen: Mit eurem Taucher könnt ihr unter bestimmten Bedingungen das Riff wechseln und dabei noch eine der ausliegenden Schatzkisten erbeuten (sofortiger Bonus!). Und wer eine Schildkröte ergattert hat, darf in jeder Runde einen vom Vorgänger gewürfelten Würfel reservieren. Heißt, ich sichere mir zum Beispiel die Perle auf dem blauen Würfel und würfele stattdessen nur drei Würfel neu. Anschließend begutachte ich das gesamte Würfelbild (drei neue plus einen reservierten Würfel), ehe ich mich fürs Platzieren entscheide. So hat man die Chance, den Glücksfaktor des Würfelns etwas zu reduzieren.

Spielende

Das Spiel wird so lange reihum gespielt, bis der Würfelvorrat fast aufgebraucht ist und z.B. im Spiel zu viert noch vier der 36 Würfel übrig sind. Nun geht es in die Wertung und ihr zählt eure Punkte für euren Taucher sowie die unterschiedlichen Kartentypen in eurer Auslage zusammen.

Coralia Würfel und Spielsteine
Spieler Gelb hat sowohl seinen Taucher als auch den Kraken im Riff platziert. Damit sind einige Siegpunkte in der (End-)Wertung möglich.

Zur Erinnerung: Für euren Taucher erhaltet ihr Punkte für alle platzierten Würfel (egal von welchem Spieler) im selben Riff. Für eure Fischkarten gibt es um so mehr Punkte, je vielfältiger die Sammlung ist. Drei unterschiedliche Fischarten bringen beispielsweise schon zwölf Siegpunkte. Bei der Perlenkartenwertung kommt es darauf an, wie viele Perlenwerte ihr insgesamt erreicht habt. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl darf dann vier seiner Karten in Siegpunkte umwandeln. Der zweitbeste Spieler wertet seine beiden höchsten Perlenkarten.


Coralia: Fazit und Meinung

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Coralia macht vieles richtig: Es sieht gut aus und setzt als Unterwasser-Abenteuer auf ein Trendthema bei Brettspielen. Es bietet eine moderne Spielmechanik und überfrachtet nicht mit einem zu kompliziertem Regelwerk. Kurzum: Es ist ein Brettspiel für die ganze Familie und bietet auch Kindern einen Einstieg in dieses Genre. Wir sind sogar überzeugt, dass bereits Achtjährige sehr gut mithalten können.

Natürlich sorgen das Würfeln und Ziehen von verdeckten Karten für ein beträchtliches Glücksmoment. Wer das ablehnt, wird mit Coralia vermutlich nicht warm werden. Aber welches Familienspiel könnte sich erlauben, den Faktor Glück vollständig zu eliminieren? Gerade der Zufall sorgt doch (immer mal und gerne!) dafür, dass auch die Kleinen den Großen ein Schnippchen schlagen und die Eltern trotz weiser Vorausplanung eben keinen Vorsprung herausholen können.

Hoher Wiederspielreiz

Durch das Reservieren eines Würfels mit der Schildkröte oder die mögliche Kartenauswahl (eine aus zwei gezogenen Fischkarten, eine aus drei Seesternkarten) hat Autor Michael Rieneck ein paar kluge Korrekturen bei der Glückslastigkeit vorgenommen. Dadurch ist das Zusammenstellen des eigenen Kartendecks nicht ganz so vom Zufall geprägt. Und auch Spieler mit ausgeprägtem Würfelpech sichern sich den einen oder anderen Würfel des vorherigen Spielers.

Bei uns kommt Coralia immer mal wieder auf den Tisch; es zeichnet sich durch einen recht hohen Wiederspielreiz aus. Auch wenn es nach längerer Pause nie heißt: Deckel hoch, auspacken, loslegen. Gerade die zusätzlichen Bedingungen und Boni („Was bedeutet nochmal der Krake?“, „Wofür stehen diese Symbole auf der Seesternkarte?“) mussten wir häufig im Regelheft nachschlagen bzw. uns wieder einlesen. Bei den ganz großen Spieleklassikern ist das nicht nötig. Trotzdem: Coralia hat sich als gelungenes Brettspiel einen Platz am Familientisch verdient.

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