Das verrückte Haus

In „Das verrückte Haus“ stapelt ihr in wechselnden Zweier-Teams bunte Holzklötze aufeinander. Jeder blickt dabei nur auf eine Seite des Bauplans, doch am Ende muss das Gebäude perfekt aussehen.

Das verrückte Haus

Bevor langjährige Brettspielfans ein Déjà-vu erleben, sagen wir es sofort: Ja, „Das verrückte Haus“ ist die Neuauflage von „La Boca“, das 2013 erschienen war und es bis auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres geschafft hatte. Game Factory hat den Titel von Inka und Markus Brand nun grafisch überarbeitet und einen zusätzlichen Zwei-Personen-Modus integriert.

Das verrückte Haus: So wird es gespielt

Das Setting bleibt identisch: Mehr als 100 Gebäude aus zehn oder elf Bauklötzen sollt ihr errichten, eine Bauplankarte zeigt euch die Anordnung der bunten Steine in der Seitenansicht. Jeweils zwei Personen aus eurer Spielgruppe werkeln gegenübersitzend und zeitgleich am selben Gebäude, jeder sieht auf dem Plan lediglich eine Seite des Hauses. Und weil sämtliche Steine verbaut werden müssen, ist viel Kommunikation gefordert. „Kann ich den blauen Stein hier links ablegen?“ – „Ja, aber auf meiner rechten Seite sehe ich keinen blauen. Ich glaube, ich muss den kleinen schwarzen davor platzieren…“

Vier mal vier Felder klein ist das Raster, auf dem ihr so schnell wie möglich die bunten Steine anordnet. Die Zeit läuft – und je schneller ihr die Aufgabe meistert, desto mehr Punktechips darf sich jeder anschließend nehmen. Zweimal spielt jede von euch mit jedem, dann endet die Partie „Das verrückte Haus“ und ihr rechnet ab. Wer die meisten Punkte ergattert hat, gewinnt.

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Das verrückte Haus – Fazit und Wertung

„Das verrückte Haus“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Spielschachtel Teil des Geschehens werden kann. Solche Konzepte haben uns bereits bei Icecool, Paris – Cité de la lumière oder Ne Tüte Chips überzeugt, weil dadurch Inhalt und äußere Form kreativ verschmelzen und eine Einheit bilden.

Wie schon bei La Boca vor mehr als zehn Jahren legt ihr den Spielplan wieder auf der offenen Spielschachtel ab. Erhöhtes Bauen erleichtert es, das Geschehen aus der Seitenansicht zu betrachten, zudem steckt die Baukarte clever neben dem Bauplatz in einer Vertiefung und zeigt jedem Spieler die passende Aufgabenseite an.

Dasselbe Haus aus gegenüberliegenden Perspektiven: Jeder sieht eine Seite des Bauplans und es gibt nur einen Satz Steine, der verbaut werden muss.

Die Jobs warten in zwei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, was für ein schnelles Familienspiel angemessen ist. Viele Pläne lassen sich in weniger als einer Minute lösen. Wer es in unter 15 Sekunden schafft, erhält die Höchstpunktzahl von zehn Chips, danach geht es in vielen kleinen Zeitabständen runter bis zu einem Punkt nach maximal zwei Minuten.

Ein Zeitnehmer liegt dem Spiel diesmal nicht bei, aber jede Stoppuhr eures Smartphones erfüllt den gleichen Zweck. Wer mag, lädt die kostenlose App zum Spiel herunter, die mit schneller werdenden Beats und Klingeln (wieder eine Münze verpasst!) antreibt, motiviert oder nervt – je nachdem, wie ihr mit Zeitdruck in Spielen umgeht.

Das Autorenpaar Inka und Markus Brand hat mit „Das verrückte Haus“ ein flottes und unterhaltsames Brettspiel entwickelt, dessen Reiz im kommunikativen, semi-kooperativen Gameplay unter Zeitdruck liegt. Weil die Abläufe schnell erklärt sind, kommen Kinder ab acht Jahren und Erwachsene, Viel- und auch Wenigspieler gleichermaßen zum Zug. Das macht aus „Das verrückte Haus“ ein ideales Mitbringspiel. Nur wer Aktionsspiele auf Zeit nicht mag und stressig findet, ist hier fehl am Platz.

  • "Das verrückte Haus" - ein turbulentes Aufbauspiel, bei dem es auf Geschick, Kommunikation und Schnelligkeit ankommt. Seid ihr bereit für die ultimative Bau-Challenge?
  • In wechselnden 2er-Teams versucht ihr gemeinsam schnellstmöglich ein Haus zu bauen. Doch jeder sieht nur eine Seite des Gebäudes. Sprecht euch also gut ab und findet für jeden der bunten Holzsteine den richtigen Platz … Je schneller, desto besser, denn die Zeit läuft!
  • Stoppt die Zeit mit der offiziellen App "Das verrückte Haus", setzt mit der schweren Variante noch eins drauf oder erlebt das Spiel mit der Level-Variante zu zweit und werdet zu echten Bauprofis!
  • Spieldauer: ca. 30 Minuten. Spieleranzahl: 2-6. Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren.
  • Aus dem Hause GAME FACTORY - SPIELE FÜR FAMILY & FRIENDS.

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Etwas schade fanden wir, dass der geografische Verweis des ursprünglichen Spiels verloren gegangen ist. La Boca („die Mündung“) ist ein Viertel in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, das wegen seiner bunten, originellen Häuser bekannt wurde. Sie wurden aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bemalt. Sympathische, architektonische Referenzen, die ähnlich wie in „Copenhagen“ oder „Buntes Burano“ einem Brettspiel thematisches Leben einhauchen.

Zum Abschluss noch ein Tipp: Achtet beim Spielen auf gute Lichtverhältnisse! Wenn (abends) lediglich Kunstlicht senkrecht auf das Spiel leuchtet, wird das Auseinanderhalten der pastellfarbenen Bauklötze zur Herausforderung. Und wer generell Probleme beim Unterscheiden von Farben hat, ist hier schnell verloren, weil keine sekundären Merkmale oder Symbole zur Differenzierung vorhanden sind.


Das verrückte Haus – auf einen Blick

Das verrückte Haus ist ein kurzweiliges und kommunikatives Bauspiel für gemischte Spielgruppen. Jeder bastelt mit jedem an bunten Häusern; das sorgt für Bewegung und gute Laune am Spieltisch.

Autoren: Inka Brand, Markus Brand | Game Factory | 2024 | 2 bis 6 Personen | ab 8 Jahren | bis 30 Minuten

Pro

  • generationenübergreifend geeignet, da schnell erklärt
  • wertiges Material, durchdachtes Design
  • flott und unterhaltsam im Ablauf

Contra

  • nichts für Leute, die Zeitdruck stressig finden
  • braucht gute Lichtverhältnisse

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


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