Wunder der Welt

Bei Wunder der Welt errichtet ihr als Baumeister eure eigene antike Stadt mit Straßen, Türmen und Monumenten. Wir haben uns das prachtvolle Städtebau-Spiel für euch genauer angesehen.

Wunder der Welt

Als Baumeister im Dienste antiker Herrscher stehen wir in Wunder der Welt vor einer ehrgeizigen Herausforderung: Wer errichtet die imposanteste Stadt der Antike – vollgepackt mit Gebäuden, Straßen und natürlich den sagenumwobenen Weltwundern?

In diesem Brettspiel von Zé Mendes für 1 bis 5 Personen puzzeln wir nicht nur Plättchen, sondern planen, taktieren und reagieren auf die Konkurrenz. Dabei werden Ressourcen, Bevölkerung und Produktionsketten clever miteinander verzahnt – und mit jedem neuen Monument wächst nicht nur die Stadt, sondern auch der eigene Anspruch.

Wunder der Welt: So wird es gespielt

Jede Partie in Wunder der Welt umfasst zehn Runden. Zu Beginn einer Runde erhältst du sieben (virtuelle) Goldmünzen – deine Ressource, mit der du Straßen, Türme, Stadtteile oder Monumente erwerben kannst. Dabei läuft das Spiel rundenbasiert, aber ohne klassischen Zugzwang: Solange du Gold hast, darfst du weiter bauen – sobald dein Vorrat erschöpft ist, heißt es abwarten, was die Konkurrenz errichtet.

Der eigentliche Clou liegt in den vielfältigen Aktionsmöglichkeiten pro Zug. Für 1 Gold errichtest du etwa ein Set aus kurzen oder eine lange Straße. Diese müssen stets angrenzend an bestehende Wege oder an Türme gebaut werden – und können sogar Wasser überbrücken. Ein Turm selbst kostet 2 Gold, muss wiederum angrenzend an andere Bauwerke platziert werden und kann wichtige strategische Lücken schließen. Auch das Prioritätspodest für 1 Gold spielt eine Rolle – es beeinflusst die Reihenfolge der kommenden Runde, was bei hart umkämpften Bauplänen entscheidend sein kann.

Besonders spannend wird es bei den Stadtteilen, die je nach Größe zwischen 2 und 5 Gold kosten. Sie lassen sich nur an gleichfarbige Felder oder an Straßen anbauen, was den Städtebau zur Tüftelei macht. Diese Polyomino-Plättchen gibt es nach Formen sortiert in einer Auslage, aber Achtung: Jede Form ist pro Durchgang nur genau einmal erhältlich. Da heißt es also wachsam sein, ob die anderem am Tisch möglicherweise schon ein Auge auf bestimmte Plättchen geworfen haben könnten.

Holz-Monumente als optischer Höhepunkt

Die 21 farbigen Holz-Monumente sind ohne Frage der optische Höhepunkt  von Wunder der Welt. Dreidimensionale Miniaturen – vom Leuchtturm von Alexandria bis hin zu den Pyramiden von Gizeh – ragen am Ende der Partie eindrucksvoll aus dem Stadtplan heraus. Jedes dieser Weltwunder ist ein kleines Kunstwerk: fein bedruckt, mit Details wie Fenstern, Eingängen oder separaten Kuppeln. Sie sind nicht nur Prestigeobjekte, sondern verlangen auch eine clevere Vorbereitung. Wer ein Monument errichten will, muss nicht nur sein restliches Gold in diesem Zug opfern, sondern auch bestimmte Voraussetzungen erfüllen – etwa angrenzende Straßen oder Plättchen einer Farbe.

Der Spielablauf entwickelt sich flüssig und spannend: Während du anfangs noch kleine Stadtteile baust, wächst im Laufe der Partie der Fokus auf Monumente und Bevölkerungsanstieg. Die Konkurrenz bleibt stets präsent – denn alles ist nur begrenzt verfügbar. Schnell entsteht ein Wettlauf um die attraktivsten Plättchen, und es kommt durchaus vor, dass ein lange geplanter Zug plötzlich von einem Mitspieler durchkreuzt wird. In solchen Momenten zeigt das Spiel seine interaktive Seite: Nicht nur der eigene Plan zählt, sondern auch das geschickte Reagieren auf andere.

Am Ende des Spiels wird gewertet: Punkte gibt es für die Anzahl an Bevölkerungsringen, die auf der Leiste erreicht wurden, für das am wenigsten entwickelte Produktionsfeld auf dem Ressourcen-Tableau, für errichtete Monumente sowie für nicht-überbaute Ressourcen auf dem eigenen Stadtplan. Auch komplett umschlossene Stadtteile bringen Extrapunkte. Wer in diesen Kategorien insgesamt am meisten Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt.

Wunder der Welt – Fazit und Wertung:

Ein besonderes Lob verdient die grafische Gestaltung von Odysseas Stamoglou und Tom Ventre: Die Karten, Plättchen und Spielpläne in Wunder der Welt (Kobold Spieleverlag) sind stimmungsvoll illustriert, die Farbgebung ist klar, und die Symbolik bleibt auch in komplexeren Spielsituationen verständlich. Der Spielaufbau geht schnell von der Hand, und das beiliegende Regelwerk lässt kaum Fragen offen – sogar ein Solo-Modus ist enthalten. Für fortgeschrittene Spieler sorgen zusätzliche Wertungskarten mit individuellen Endbedingungen für noch mehr Varianz.

Wer Wunder der Welt mehrfach spielt, wird den Wiederspielwert schnell zu schätzen wissen. Zwei unterschiedliche Spielpläne, wechselnde Monumente und die flexible Spieleranzahl sorgen dafür, dass sich jede Partie anders anfühlt. Auch der Spannungsbogen bleibt erhalten: Soll ich jetzt investieren, um meine Produktion zu steigern? Oder spare ich lieber auf das eine große Monument, das noch verfügbar ist?

Ein kleiner Wermutstropfen: Nicht jede Aktion wirkt gleich gewichtig. Manche Monumente bringen in der Endwertung überraschend wenige Punkte, obwohl sie teuer und aufwendig zu platzieren waren. Und bei aller Klarheit im Regelwerk kann es passieren, dass platzierungsrelevante Details – etwa bei Straßen – übersehen werden. Hier hilft ein wachsames Auge der Mitspieler, um Missverständnisse zu vermeiden.


Wunder der Welt – auf einen Blick:

Title

Wunder der Welt verbindet den Charme eines klassischen Städtebauspiels mit hochwertigem Material und cleverem Ressourcenmanagement. Es eignet sich für spielerfahrene Familien, die Lust auf strategisches Puzzeln und spannungsgeladene Entscheidungen haben.

Autoren: Zé Mendes | Kobold Spieleverlag | 2023 | 1 bis 5 Personen | ab 12 Jahren | bis 60 Minuten

Pro

  • Hochwertiges Spielmaterial mit eindrucksvollen Holz-Monumenten
  • Spannende Mischung aus Puzzeln, Planung und Interaktion
  • Hoher Wiederspielwert durch variable Spielpläne und Monumente (auch dank der optional erhältlichen Erweiterung)
  • inkl. Solomodus

Contra

  • Wertigkeit mancher Monumente wirkt im Verhältnis zu ihrem Aufwand etwas unausgewogen

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).


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