5211

5211 (Next Move / Pegasus) ist ein leichtgängiges Kartenspiel, bei dem der Name Programm ist: Ihr spielt von euren 5 Handkarten erst 2 aus, dann eine und schließlich nochmal eine. Je nach Farbenmehrheit der ausliegenden Karten erhaltet ihr aber nur für bestimmte Karten auch Punkte.

5211 von Pegasus Spiele
5211 ist eine Neuauflage des Kartenspiels „Five Colors“ im überarbeiteten Design.

5211: Der Spielablauf

Im Kartenspiel 5211 (sprich: Fünf zwei eins eins) sind 100 Karten enthalten, je 20 in den fünf verschiedenen Farben. Jede Karte besitzt einen Wert von einem Punkt (bei Abbildung eines kleinen Kododos oben rechts) bis sechs Punkten. In einer beispielhaften Partie mit drei Spielern erhält jeder verdeckt fünf Karten auf die Hand. Reihum spielen alle Spieler gleichzeitig zunächst zwei, dann eine und dann nochmal eine Karte offen vor sich aus. Nach dem Ausspielen von Karten füllt jeder seine Hand immer auf fünf Karten auf. Anschließend erfolgt die Wertung für diese Spielrunde.


5211 – auf einen Blick

Tsuyoshi Hashiguchi | Next Move / Pegasus | 2019 | 2 – 5 Spieler | 20 Min. | ab 8 Jahren

Schnell erklärtes Kartenspiel um Farbmehrheiten, das mit vier oder fünf Personen am meisten Spaß macht.

Spiel kaufen* bei: Amazon


In einer Drei-Spieler-Partie liegen am Ende jeder Runde dreimal vier Karten von den Spielern. Für die Wertung müsst ihr zwei Dinge prüfen:

  1. Wurde eine bestimmte Anzahl von Kododo-Karten (Echsen-Symbol oben rechts auf der Karte) ausgespielt?
    Liegen zwei Kododo-Karten mehr aus als Spieler teilnehmen, erhält jeder Spieler für jeden Kododo vor sich einen Punkt. Die Farbe spielt dabei keine Rolle. Alle anderen Karten kommen auf den Ablagestapel. Die nächste Runde beginnt.
  2. Falls nicht, ermittelt ihr, welche Farbe am häufigsten unter den zwölf ausliegenden Karten zu finden ist.
    Ihr zählt also nach, wie viele Karten von jeder Farbe vorhanden sind. Auch die Kododo-Karten zählen mit. Ist beispielsweise Grün in der Mehrheit, legt jeder Spieler alle ausgespielten grünen Karten auf seinen Punktestapel. Die restlichen Karten kommen auf die Ablage. Die nächste Runde beginnt.

Das war’s schon? Nicht ganz, denn zwei Ausnahmen können die Wertung ziemlich durcheinander bringen:

  • Ihr erreicht oder überschreitet den so genannten „Desaster-Wert“.
    Was ist der Desaster-Wert? Bei drei Spielern liegt dieser Wert bei 6. Das bedeutet, sobald von einer Farbe sechs oder mehr Karten am Ende der Runde ausliegen, wertet ihr diese Farbe nicht mehr, sondern die Farbe, die danach am häufigsten vorkommt.
  • Zwei Farben liegen gleich häufig auf dem Tisch aus.
    Dasselbe passiert beim Farbengleichstand: Liegen z.B. vier gelbe und vier blaue Karten als häufigste Farben aus, wertet ihr nicht diese, sondern die danach am häufigsten vorkommende Farbe. Es kann passieren, dass auch die nächste Farbe keine Mehrheit hat. Möglicherweise auch gar keine!

5211: Spielende

Sobald der Nachziehstapel leer ist, spielt ihr die letzte Runde zu Ende, auch ohne die Möglichkeit, eure Hand wieder auf fünf Karten aufzufüllen. Addiert anschließend die Kartenwerte eurer persönlichen Stapel. Wie oben beschrieben, ist jeder Kododo einen Punkt wert. Die anderen Karten berechnet ihr je nach aufgedruckter Ziffer. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.


Meinung und Fazit

Kurz vor der SPIEL 2018 hatte ich im YouTube-Kanal von Cliquenabend ein Kartenspiel entdeckt: Five Colors. Es stammte aus Japan und sollte auf der Messe in Essen am Stand von Japon Brand erhältlich sein. Der Run auf das Spiel war groß und/oder die Auflage winzig klein, denn schon am Mittag des ersten Messetages war Five Colors ausverkauft.

Um so größer die Freude, als Next Move Games im Vertrieb von Pegasus im Herbst 2019 das Spiel unter neuem Namen und im neuen Look auf den deutschen Markt brachte. Über den Look werden wir gleich noch sprechen müssen.

5211 ist sehr gelungen: Beim Original Five Colors waren ausschließlich Farbmehrheiten gefragt, um Punkte zu erzielen. Jetzt gibt es die Möglichkeit, auch über die kleinen Kododos Punkte einzusammeln. Das Verfeinern der Regeln hat am Grundprinzip nichts geändert. Ihr sucht Mehrheiten und müsst im richtigen Moment auf die richtige Farbe setzen. Doch wer gierig ist und zu offensiv vorgeht, wird am Ende einer Runde ohne Punkte bleiben. Von Vorteil ist es, seine Mitspieler gut einschätzen zu können. Wenn ich weiß, dass sich die anderen vermutlich gegenseitig über den Desaster-Wert einer Farbe hinaus zocken, setze ich lieber auf eine andere Farbe. Die könnte am Ende trotz weniger Karten die ranghöchste Mehrheit sein und Punkte einbringen.

Wenn die Optik Probleme macht

So clever das Spiel ist, so misslungen ist das Artwork der Karten. Man muss es so klar sagen. Und hier geht es nicht nur um persönliches Empfinden. Geschmäcker sind verschieden und man kann etwas schön oder weniger schön finden. Die Karten von 5211 sind kunterbunt gestaltet, mit abstrakten Formen in sämtlichen der fünf vorhandenen Farben des Spiels: grün, orange, gelb, lila und blau. Wobei: Das Lila geht mehr in Richtung Purpur, das Blau ist eher eine Mischung aus Grün und Blau.

Je nach Lichtverhältnissen am Spieltisch sorgt das für Probleme. Vor allem die Unterschiede zwischen den grünen und so genannten blauen Karten ist zu gering. Menschen mit Farbschwäche dürften hier komplett aufgeschmissen sein. Achtung: Auch zu viel Licht ist nicht empfehlenswert: Dadurch glänzen die gelben Karten stark und man kann die gelbe Ziffer auf weißen Grund kaum lesen.

Spiele sollten meiner Meinung nach so barrierearm wie möglich sein. Das lässt sich beim Thema Farbkontraste nach eindeutigen Regeln lösen, die jedem Illustrator oder Art Director bekannt sind. Ich habe die Farbwerte der grünen und blauen Karten und der gelben Ziffer auf weißem Hintergrund mit einem Online-Tool getestet. Die Kontraste sind wie erwartet viel zu gering.

Schade, dass ein ansonsten gutes Spiel optisch so (verun)gestaltet wurde.

Leave Your Comment

Your email address will not be published.*

Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.