Unsere Top 9 des Jahres 2020

Gerade in Pandemie- und Lockdown-Zeiten ist Spielen für uns wichtiger denn je. Welche aktuellen Brett- und Kartenspiele wir in diesem Jahr am liebsten gespielt haben, stellen wir in diesem Beitrag vor.

Pictures

Pictures, Spiel des Jahres 2021
Pictures

Pictures (PD Verlag AG) heißt das „Spiel des Jahres 2020“ und ist ein kreatives Material-Bau-Spiel für bis zu fünf Spieler. Jeder Spieler erhält unterschiedliche Bauteile, darunter sind Schnürsenkel, Holzklötze, Steine, farbige Mini-Würfel. 16 Fotokarten liegen aus und jeder muss eines mit seinen Materialien nachbauen. Danach raten die anderen, welches von den 16 Bildern wohl dargestellt wurde. Die Aufgaben sind herausfordernd, denn wie will man mit kurvigen Schnürsenkeln eine kantige Kirche nachbauen? Nach dem Bauen folgt das Raten der anderen Werke – und das ist ebenso unterhaltsam. Sich hineinzudenken, welche Details andere Spieler wohl aus ihrem Bild nachgestellt haben, hat einen großen Spaßfaktor mit viel Interaktionen zwischen den Mitspielern. Für jeden richtigen Tipp gibt es Punkte. Am Ende jeder Runde gibt jeder seine Materialien im Uhrzeigersinn weiter, bis jeder alle Varianten ausprobiert hat. Am Ende steht meist nicht der Sieger mit den meisten Punkten im Vordergrund, sondern der Spaß am Spiel. Man könnte sagen, ein perfektes Partyspiel für plauschige Spieleabende.


Der Kartograph

Der Kartograph

Angesiedelt in einer abstrakten Welt, sollen die Spieler für die Königin Gimnax die Landschaft kartographieren. Dafür erhält jeder Spieler ein Blatt aus dem Block mit einer abgesteckten Landkarte, auf denen bereits Gebirge eingezeichnet sind. Nun zeichnet jeder auf seinem eigenen Blatt. Dafür gibt es vier Jahreszeiten, die als Karten auf dem Tisch liegen, mit unterschiedlichen Aufträgen, für die es je nachdem, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter je zwei Mal Punkte gibt. So gibt es zum Beispiel für jeden Wald, der an ein Gebirge grenzt, drei Punkte im Herbst. Die Erkundungskarten zeigen meist zwei Alternativen an, die man einzeichnen darf. So ist es möglich, schon eine Strategie für die letzte Wertung im Winter zu entwickeln, auch wenn derzeit noch Frühling ist. Die größte Freude (und auch Leid) bringen die Monsterkarten: Dann gibt jeder Spieler seine Karte im Uhrzeigersinn an einen Mitspieler weiter, der dann Monster in seine Landschaft einzeichnet, die Minuspunkte bringen, wenn sie nicht im Laufe des Spiels umbaut werden. Dieses strategische Flip-&-Write-Spiel hat eine große Komplexität, weshalb Der Kartograph (Pegasus Spiele) zu Recht einer der drei Nominierten für das Kennerspiel des Jahres 2020 war.


MicroMacro – Crime City

MicroMarco – Crime City

Die Spielidee von MicroMacro – Crime City (Pegasus Spiele) ist einzigartig: Auf einem Wimmelbild ermitteln die Spieler gemeinsam in 16 Fällen und versuchen, Verbrechern auf die Schliche zu kommen. Der riesige, detaillierte Spielplan zeigt in Schrägansicht die Stadt mit ihren Gebäuden, Parks und unzähligen Personen, die umher wuseln. Pro Fall müssen die Spieler eine Reihe von Frage-Kärtchen beantworten, um jeweils einen Schritt voranzukommen. Auf der Rückseite des Kärtchens stehen Hinweise, die ihre Vermutungen bestätigen oder weiterhelfen, falls sie in einer Sackgasse stecken. Der eigentliche Clou des Spiels ist die „2D plus Zeit“-Darstellung auf dem Spielplan: Man sieht Orte und handelnde Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Finden die Spieler eine Leiche, so gibt es vermutlich einen Ort in der Nähe, der einen Zeitpunkt vor dem Mord darstellt. Hier lebt das Opfer noch und gibt durch sein Tun oder seine Kontakte zu anderen Menschen Hinweise, damit wir den Fall lösen können. Ein großer Spaß!

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Kitchen Rush

Kitchen Rush

In diesem Jahr kam die Neuauflage des Brettspiels Kitchen Rush (Pegasus Spiele) heraus und wie der Titel schon sagt: Es wird hektisch in der Küche. Wer das Videospiel „Overcooked“ kennt und mag, wird Kitchen Rush lieben. Als rasantes, kooperatives Echtzeitspiel versuchen die Mitspieler gemeinsam ein Restaurant zu verwalten: Gäste zum Tisch bringen, Bestellung aufnehmen, Essen schnibbeln und kochen, Lebensmittel einkaufen, aber auch die Gäste bewirten und das Geschirr spülen – das sind Aufgaben, die in fünf Minuten geschafft werden müssen. Die Sanduhren laufen. Denn jeder Spieler hat zwei, und man darf erst eine neue Aktion beginnen, wenn seine 30 Sekunden abgelaufen sind. Da ist sich gegenseitig zurufende Arbeitsteilung notwendig. Dieses schweißtreibende und originelle Spiel verlangt gute Nerven und man fühlt sich am Ende, als wüsste man genau, wie es sein muss, ein eigenes Restaurant zu managen.


Nova Luna

Nova Luna

Bei Nova Luna (Pegasus Spiele) dreht sich alles um den Mond: Es gibt ein Neumondfeld in der Mitte des Tisches in der ein Mond und elf Plättchen offen ausliegen, darauf sind Lege-Aufgaben, die man erfüllen muss. Es ist immer der Spieler, der ganz hinten auf der Mond-Leiste steht, an der Reihe und darf eines der ersten drei Plättchen nach dem Neumond nehmen. Die Zahl auf dem genommenen Plättchen zeigt die Schritte an, die man auf der Leiste weitergeht. Hohe Zahlen bedeuten, dass man relativ weit vorlaufen muss und so länger warten muss, bis man wieder an der Reihe ist. Das Plättchen zeigt auch bis zu drei Lege-Aufträge, die in einzelnen Kreisen mit Farbpunkten markiert sind, und eingelöst werden sollten. Wer 21 Aufträge erfüllt hat, und sie mit kleinen runden Scheiben seiner Farbe abgedeckt hat, gewinnt das Spiel. Nova Luna von Uwe Rosenberg und Corné van Moorsel ist ein abstraktes Legespiel mit einer guten strategischen Komponente.


Punktesalat

Point Salad: Zwei Gemüsekarten nehmen
Punktesalat

Dieses amerikanische Veggie-Drafting-Kartenspiel passt zum Zeitgeist: Gemüse ist „in“. In Punktesalat stellen 2 bis 6 Spieler leckeren Salat zusammen und kassieren dafür Punkte. Vor dem Spiel werden zwei mal drei Salat-Karten in die Tischmitte gelegt, darüber kommt eine Dreier-Reihe mit Punktekarten: Denn jede der 108 Karten hat zwei Seiten: eine Salat- und eine Punkte-Seite. Dieser Markt wird immer wieder aufgefüllt. Nun zieht jeder Spieler reihum entweder zwei Salatkarten oder eine Punktekarte: Auf ihr ist angezeigt, für welches Gemüse man in welcher Kombination wie viele Plus- oder Minus-Punkte erhält. Da jede Punktekarte unterschiedlich ist, gibt es auch über 100 Möglichkeiten, Punkte zu erzielen, was sehr viel Abwechslung ins Spiel bringt. Mit einem klugen Sammelmodus taktiert jeder für sich, wobei alle ihre Karten offen auf dem Tisch auslegen. So kann man einem Mitspieler ein Gemüse wegschnappen, das derjenige dringend braucht. Punktesalat (Pegasus Spiele) ist der ideale Einstieg in jeden Spieleabend.

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Interview mit den Autor:innen des Spiels „Punktesalat“

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Die Crew

Die Crew

Dieses kooperative Stichspiel für bis zu fünf Personen spielt im Weltall. Jeder Spieler hat eigene Handkarten. Die 50 unterschiedlichen Missionen in „Die Crew – reist gemeinsam zum 9. Planeten“ (Kosmos) kann nur von guten Strategen als Teamwork vollbracht werden. Hier ist Kommunikation unter den Mitspielern unerlässlich – doch die stellt sich als schwierig heraus, denn im Weltraum klappt das nicht einwandfrei. Das liegt daran, dass man über Informationen nicht reden darf, die man nur weiß, weil man seine eigenen Handkarten kennt. Jedes Crewmitglied spielt reihum eine Karte aus. Die Karten bilden den Stich. Die höchste Karte gewinnt. Während des Stichs darf niemals kommuniziert werden. Ein Spieler ist der Commander, der zusätzliche Aufgaben übernimmt. Die Raketen sind Trumpf. Die Missionen, die alle gemeinsam lösen müssen, werden von Mal zu Mal kniffliger. Ideenreichtum ist dabei gefragt. Thomas Sings Spiel wurde zum „Kennerspiel des Jahres 2020“ gekürt, weil kaum ein Spiel zuvor den besonderen Charme von Stichspielen so großartig auf den Punkt gebracht hat.


Blätterrauschen

Blätterrauschen

Blätterrauschen (Kosmos) ist ein Roll-and-Write-Spiel im besten Sinne. In vier Jahreszeiten (für jede liegen 50 Spielzettel in der Schachtel) sammeln die Spieler Bäume, Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Gänseblümchen u.v.m. ein, die am Ende des Spiels Punkte bringen. Und das geht so: Nachdem ein Spieler nach dem Würfeln ein Gebiet mit dem Filzstift umrandet hat, muss er oder sie genau eine Art darin auswählen und alle Felder mit dieser Art ankreuzen. Die übrigen verfallen. Weil jede Art andere Punktebedingungen hat, gilt es stets abzuwägen, was man gerade am sinnvollsten gebrauchen kann. Zwangsläufig bleiben viele Möglichkeiten ungenutzt liegen und jeder Spieler konzentriert sich auf bestimmte Optionen. Lasst euch vom Thema mit den Bienchen und Blümchen nicht täuschen: Blätterrauschen ist weit weniger beschaulich, als es den Anschein macht. In diesem Roll and Write haben es alle mit einem ständigen inneren Konflikt um die Alternativkosten zu tun.

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Sebastian Fitzek Safehouse – Das Würfelspiel

Safehouse – Das Würfelspiel

Kooperatives Roll-and-Write-Spiel aus dem Moses-Verlag: In Sebastian Fitzek Safehouse – Das Würfelspiel (moses. Verlag) fliehen die Spieler vor einem virtuellen Gegner. Nur wenn sie sich abstimmen und etwas Würfelglück haben, schaffen es alle rechtzeitig ins Schutzhaus. Jeder Spieler erhält ein eigenes Würfelblatt, auf dem die Wegstrecke (40 Felder) bis zum rettenden Ziel verzeichnet ist – und acht Aufträge, die würfelnd und ankreuzend erfüllt werden können. Zehn farbige bzw. weiße Würfel liegen bereit, sie zeigen die Ziffern von eins bis fünf sowie eine Person als Symbol auf der sechsten Würfelseite. Indem die Spieler (jeder für sich) Aufträge auf unserem Würfelblatt erfüllen, schreiten sie auf dem Spielplan voran. Hoffentlich schneller als der Verfolger, denn sobald er einen Spieler eingeholt hat, ist das Spiel verloren. Kaum zu glauben, aber Spiele-Autor Marco Teubner hat aus einer sehr thematischen Vorlage des Romanschreibers Fitzek ein abstraktes Würfelspiel geschaffen, das dennoch die Atmosphäre einer Hetzjagd erzeugt.

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  • Sophia
    24. Dezember 2020 at 0:18

    Hallo! Schöner Beitrag.
    Ich habe mit meinem Partner auch einige dieser Spiele gespielt und wir hatten bei den meisten viel Spaß. Micro Macro hat uns einige Abende lang gefesselt und Punktesalat war sehr cool für zwischendurch. Allerdings hätten wir es gerne mal mit mehreren gespielt, was momentan leider nicht möglich ist. Aber die Vorfreude ist groß, wenn man sich wieder mit Freunden treffen kann, so lange landet das Spiel sicher nicht in der Abstellkammer. 😉
    Obwohl wir das Artstyle von Blätterrauschen sehr schön finden hat uns das Spiel an sich nicht besonder angesprochen… Aber nicht jedes Spiel ist eben für jedermann.
    Was uns dieses Jahr auch in die Finger gekommen ist ein lustiges Spiel (https://simonjan.de/collections/harter-tobak-roast) namens Harter Tobak. Es geht darum sich auf unterhaltsame Weise zu roasten. Wir hatten ein mal im Sommer die Gelegenheit es mit mehreren Freunden auszuprobieren und mussten echt viel lachen. Der Wein hat sicherlich auch etwas dazu beigetragen.
    Sehr schöne Auflistung, einige der Spiele stehen noch auf unserer Liste, da hat das Budget dieses Jahr leider nicht gereicht.
    Liebe Grüße, Sophia

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