Tiny Towns

Tiny Towns (Alderac) ist ein taktisches Bau- und Puzzlespiel, bei dem ihr Ressourcen sammelt und daraus Gebäude errichtet. Besonders kniffelig: Das eigene Spielfeld ist ziemlich klein und der Platz zum Bauen schnell verbraucht.

Je zwei Ressourcen Weizen und Holz richtig platzieren, dann gibt’s bei Tiny Towns zur Belohnung einen Bauernhof.

Tiny Towns: Die Spielidee

Ein bis sechs Spieler wetteifern bei Tiny Towns darum, die bestmögliche Stadt aufzubauen. Dazu nehmen sie in jeder Runde eine Ressource aus der Tischmitte und platzieren sie auf ein freies Feld ihres Spieltableaus. Sobald sie passende Ressourcen in der richtigen Anordnung gesammelt haben, dürfen die Spieler ein Gebäude errichten. Je besser die Gebäude am Ende zueinander passen, desto mehr Siegpunkte gibt es. Im Laufe einer Partie wird das eigene Spielfeld immer voller – und irgendwann heißt es „rien ne va plus“ und das Spiel ist beendet.


Tiny Towns – auf einen Blick

Alderac / Pegasus | Peter McPherson | 2019 | 1-6 Spieler | ab 8 Jahren | 30-45 Min.

Gehobene Spieleunterhaltung im besten Sinne. Das clevere und herausfordernde Bau- und Puzzlespiel Tiny Towns ist ein heißer Kandidat fürs Spiel des Jahres.

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Der Spielablauf

Legt die farbigen Holzwürfel in der Mitte des Tisches aus. Sie stellen die unterschiedlichen Ressourcen dar: Holz, Weizen, Ziegel, Glas und Stein. Für die ersten Partien empfiehlt die Anleitung ein bestimmtes Set an Gebäudekarten: Landhaus, Kapelle, Bauernhof, Schenke, Brunnen, Theater und Fabrik. Diese Karten legt ihr gut sichtbar für alle Mitspieler auf den Tisch. Auf ihr befinden sich nicht nur die Bedingungen, um später Punkte zu erzielen. Sondern hier seht ihr vor allem die Arten und Anordnung der Ressourcen, die ihr benötigt, um dieses Gebäude überhaupt bauen zu dürfen. Legt zudem die Gebäude nach Farben sortiert bereit.

Mischt noch die 15 Ressourcenkarten und legt zehn davon verdeckt auf einen Nachziehstapel. Auf ihrer Vorderseite ist jeweils eine Ressource abgebildet.

Tiny Towns spielt ihr über mehrere Runden, wobei jede aus folgenden vier Phasen besteht:

  1. Ressource einsammeln
    Deckt die oberste Ressourcenkarte auf. Jeder Spieler nimmt sich reihum die abgebildete Ressource. (In jeder dritten Runde deckt ihr keine Karte auf. Stattdessen darf jeder Spieler eine beliebige Ressource aus der Tischmitte wählen.)
  2. Ressource aufs eigene Spieltableau legen
    Den eben eingesammelten Ressourcenwürfel müsst ihr nun auf ein freies Feld eures vier mal vier Felder großen Rasters legen. Auf jedem Feld darf nur eine Ressource liegen, später nur ein Gebäude. Einmal platzierte Ressourcen oder Gebäude dürft ihr nicht mehr versetzen.
  3. ggf. ein oder mehrere Gebäude errichten
    Habt ihr zum Beispiel zwei gelbe Ressourcenwürfel (Weizen) nebeneinander platziert und in der Reihe darunter zwei braune (Holz), erfüllt ihr die Bedingung der Gebäudekarte „Bauernhof”. Ihr dürft euch das entsprechende Holzgebäude nehmen und auf euer Tableau setzen. Und zwar auf eines der vier Felder, auf denen die benötigten Ressourcen liegen. Anschließend entfernt ihr alle Ressourcenwürfel und legt sie zurück in die allgemeine Auslage.
  4. Runde beenden
    Legt die aufgedeckte Ressourcenkarte auf den Ablagestapel. Dann beginnt die nächste Runde.

Denkmäler bauen

Während die Gebäude in der Auslage von euch allen und beliebig oft gebaut werden dürfen, sieht es bei den Denkmälern anders aus. Vor Spielbeginn hat jeder von euch eine Denkmalkarte gezogen und verdeckt vor sich abgelegt. Dabei handelt es sich um ein besonderes Bauwerk, die viele Ressourcen benötigt, aber nach dem Errichten auch einige Siegpunkte wert sein kann. Jeder Spieler darf nur sein eigenes Denkmal bauen.

Das Spiel endet für euch, sobald ihr die eigene Stadt mit Gebäuden und Ressourcen gefüllt habt und keine weiteren Bauwerke mehr errichten könnt. Alle anderen spielen so lange weiter, bis sie ebenfalls ihre Städte fertiggestellt haben. Nun findet die Wertung statt – und wer am Ende die meisten Siegpunkte erreicht hat, gewinnt.

Tiny Towns: Meinung und Fazit

Tiny Towns gehört zu den Spiele-Überraschungen des Jahres! Mit relativ wenigen und gut durchdachten Regeln gelingt auch unerfahrenen Spielern der Einstieg. Familien (mit Kindern ab circa acht Jahren) werden sich bei Tiny Towns sofort wohlfühlen – und Fans von strategischen Puzzlespielen sowieso.

Darum mögen alle dieses Spiel

Tiny Towns ist gehobene Spieleunterhaltung im besten Sinne. Es kombiniert geschickt Elemente aus „Schiffe versenken” und Tetris und setzt auf den aktuellen Trend der Städtebauspiele. Auf den ersten Blick macht es technisch und optisch nicht viel her. Es bleibt mit seinen bunten Holzwürfelchen recht abstrakt in der Spielanlage – und die Abfolge „Aufdecken, Sammeln und Bauen” erscheint wenig spektakulär. Aber irgendwann während der ersten Partien macht es dann Klick und man staunt über die taktische Tiefe und Raffinesse von Tiny Towns.

Variabler Spielablauf

Da immer nur ein Teil der 25 Gebäudekarten und 15 Denkmäler im Spiel benutzt wird, bleibt die Variation von Partie zu Partie hoch. Da gibt es Landhäuser, die am Spielende je drei Punkte wert sind. Aber nur, wenn ihr auch einen Bauernhof errichtet habt, der diese Landhäuser „versorgt”. Oder ihr baut ein Theater, dann kommt es bei der Abschlusswertung darauf an, möglichst viele unterschiedliche Gebäudetypen in der gleichen Reihe oder Spalte gebaut zu haben, in der das Theater steht. Oder ihr errichtet Brunnen, die nur dann Punkte bringen, wenn sie an ein Landhaus angrenzen.

Tiny Towns von der Alderac Entertainment Group: Heißer Kandidat fürs Spiel des Jahres?

Die Abhängigkeiten und Bedingungen der Gebäudetypen machen Tiny Towns zu einer echten Herausforderung. Jeder eurer Züge hat Folgen: Wenn ihr auf dieses Feld eine Ressource legt, um später eine Schenke zu bauen, blockiert ihr damit nicht das Landhaus, was dort ebenfalls stehen könnte? Wer auf hohe Punktzahlen schielt, wird sich mächtig ins Zeug legen müssen. Und benötigt natürlich etwas Glück: Nicht immer erlangt man nach dem Aufdecken der nächsten Ressourcenkarte, was man am dringendsten benötigt.

Tiny Towns: preiswürdig?

Eigentlich freuen sich Spieler, wenn ein Brettspiel möglichst wenig Downtime hat, sprich: wenn alle gleichzeitig spielen. Bei Tiny Towns empfanden wir diesen Vorzug allerdings als Nachteil. Bei Partien zu fünft war kaum noch nachvollziehbar, wer gerade was tut oder getan hat. Daher haben wir bewusst etwas Spieltempo herausgenommen und gehen reihum von Spieler zu Spieler. Zwar nehmen alle gleichzeitig eine Ressource aus der Mitte, doch das Verbauen erledigen wir in Ruhe und nacheinander. Vorteil für uns: Der Blick auf die Nachbar-Spielfelder ermöglicht ein besseres gemeinschaftliches Spiel-Erleben. Andernfalls kamen wir uns vor wie fünf Spieler, die an ihrem Solospiel herumbasteln und am Ende die Punkte vergleichen.


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