In Windes Eule

In Windes Eule“ (Zoch Verlag) ist ein Kartenspiel für zwei bis zu vier schnelle Mitspieler:innen, bei dem es darum geht, eilig seine Tierkarten auf die besten Orte zu legen, um so die meisten Zauberpunkte zu bekommen.

in windes eule spiel
Vier Dörfer, ein Hafen, eine Waldlichtung und eine Burg: Jeder Ort bei „In Windes Eule“ hat unterschiedliche Bedingungen für Siegpunkte.

Für jede Spielerin gibt es 24 Handkarten mit eigener Spielkartenfarbe (in gelb, grün, rot oder blau) und Tieren drauf: pro Farbe je vier Raben, Eulen, Falken, Fledermäuse und Flugdrachen sowie zwei Katzen und zwei Ratten. Jeder mischt seine eigenen Karten.

In der Tischmitte werden die verschiedenen Orte in einer vorgegebenen Weise ausgelegt: es gibt vier Dörfer, einen Hafen, eine Waldlichtung und eine Burg, die in der Mitte liegt.

Nun gilt es zuerst, sich zu merken, welche Orte für welche Tiere Punkte geben. Dazu später mehr.


In Windes Eule – auf einen Blick

Alexey Konnov, Alexey Paltsev und Anatoly Shklyarov | Zoch Verlag | 2021 | 2-4 Spieler | ab 8 Jahren | 10 Minuten

Alle spielen gleichzeitig: In Windes Eule ist ein schnelles Verteilspiel, bei dem man die eigenen Karten gewinnbringend an sieben Orten ablegen darf.


In Windes Eule: Der Spielablauf

Alle haben einen verdeckten Stapel mit 24 Karten vor sich liegen und rufen gemeinsam laut: In-Win-des-Eu-le! Und schon geht’s los: Alle decken gleichzeitig eine Karte nach der anderen vom eigenen Stapel ab und verteilen die Karten in die Orte. Dabei darfst du nur eine Hand benutzen und die Karten dürfen in den Orten nur übereinander gestapelt werden, nicht nebeneinander. Die erste Spielerin, die in dieser Weise ihre Karten vollständig ausgelegt hat, ruft: „Uhu!“ Alle anderen dürfen ab diesem Zeitpunkt keine weiteren Karten mehr ablegen. Nun werden die Orte nacheinander ausgewertet und geschaut, wie viele Zauberpunkte die Tiere dir und allen anderen gebracht haben. Die Punkte notiert ihr auf einem Zettel. Danach sammelt wieder alle Karten der eigenen Farbe ein. Und spielt die nächste Runde. Nach der dritten Runde werden alle Punkte addiert – wer die meisten Zauberpunkte hat, gewinnt.

Eigene Karte aufdecken und sofort an einem Ort der eigenen Wahl platzieren: Das Spiel dauert kaum 10 Minuten.

Wie erlangt man Punkte?

Wie oben angedeutet, muss man sich vor dem Spiel gut merken, welche Orte auf welche Art und Weise und für welche Tiere Punkte geben.

Die Burg: Hier gilt es, die meisten eigenen Tiere zu haben. Welche Tiere das sind, ist egal, es werden alle Tiere einer Farbe zusammengezählt und mit den anderen Mitspielern verglichen. Für die meisten Tiere erhält man drei Punkte, für die zweitmeisten zwei Punkte und für die drittmeisten einen Punkt.

Der Hafen: Hier spielt die Reihenfolge der Tiere eine Rolle. Der Stapel wird für die Punktevergabe umgedreht und nur das erste Tier seiner Art gibt der Besitzerin einen Punkt. Wenn die erste Katze in Gelb gelegt wurde, geben alle Katzen auch in anderen Farben danach keine Punkte mehr usw.

Die Waldlichtung: Es zählen die eigenen Tierarten und zwar nur, wenn sie alleine unterwegs sind. Für jede Tierart, die mehr als einmal vorkommt, gibt es keine Punkte. Wenn du also einen Falken, eine Fledermaus und zwei Raben hast, bekommst du je einen Punkt für den Falken und die Fledermaus aber keine Punkte für die Raben.

Die vier Dörfer: Jedes Dorf wird einzeln gewertet. Die Regeln sind für alle Dörfer aber gleich: Alle Tiere egal welcher Farbe werden in einem Dorf betrachtet. Zuerst schaut ihr, wie viele Ratten und wie viele Katzen es gibt. Sind mehr Ratten im Dorf als Katzen, gibt es eine Rattenplage und für das gesamte Dorf erzielt keine Punkte. Wenn das der Fall ist, schaut euch das nächste Dorf an.

Bei Gleichstand von Ratten und Katzen oder einer Katzenmehrheit gibt es keine Rattenplage. Die Besitzer der Katzen erhalten zuerst pro Katze zwei Punkte. Dann sortiert ihr die anderen Tiere (ohne Ratten und Katzen) nach ihrer Art (nicht nach Farbe) und schaut, welche Tierart am häufigsten vertreten ist. Jedes Tier dieser Art bringt seinem Besitzer einen Punkt ein.

Als Beispiel (siehe Foto): In dem Dorf gibt es bei der Endabrechnung drei Katzen und eine Ratte. Es gibt also keine Rattenplage. Pro Katze gibt es zwei Punkte: Rot bekommt zwei und Gelb vier Punkte. Die größte Tierart ist die Fledermaus. Grün hat zwei Fledermäuse und bekommt zwei Punkte. Blau und Rot haben eine Fledermaus im Dorf und bekommen jeweils einen Punkt. Gelb hat keine Fledermaus und erhält keine weiteren Punkte in diesem Dorf. Die übrigen Tiere werden nicht gewertet.

In Windes Eule: Fazit und Wertung

Das Spiel der drei russischen Autoren, die seit 2012 gemeinsam Spiele entwickeln, spielt thematisch in der Welt des Zauberers Merlin, der als fleißige Helfer Eulen, Raben und Fledermäuse besaß. Die Illustrationen von Alexander Jung sind sehr schön anzusehen und auch der kleine quadratische Karton bildet das windige Spielgeschehen toll ab.

In Windes Eule ist rasant und mit einer Gesamtspielzeit von zehn Minuten kurzweilig. Auch wenn sich alle beim Kartenablegen beeilen, muss man schon den Blick für alle Orte haben und welche Karten schon wo abgeworfen wurden – von mir selbst aber auch von den anderen. Daher fordert es taktisch schön heraus, auch wenn es so schnell geht.

Man kann sich überlegen, ob man die Burg, die im Vergleich relativ wenige Punkte für viele abgeworfene Karten gibt, überhaupt nutzen möchte; auf den Hafen sollte man relativ zu Beginn Karten werfen, da es dort ja nur für das erste Tier je Art einen Punkt gibt, alle weiteren Tiere wären verschwendet.

Interessant wird es bei der Auswertung vor allem in den Dörfern. Man ist immer sehr gespannt, ob es nun eine Rattenplage gibt, obwohl man darin so viele Karten ablegen konnte.

Alles im Blick haben, kann man bei diesem Spiel sowieso nicht, da es ein Schnelligkeitskartenspiel ist, und man all zu langsam auch nicht sein sollte. Sonst ruft jemand „Uhu“, wenn man selbst noch etliche Karten nicht abgelegt hat, die dann leider keine Punkte geben. Aber längst nicht jeder, der Uhu ruft, gewinnt auch das Spiel.

Uns hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht. Je öfter man es spielt, desto besser merkt man sich die Punktevergabe der Orte und kann auch besser taktieren – falls man es in der Eule schafft – ich meine natürlich: in der Eile schafft.


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