Armadillo

Armadillo (Amigo) von Rudi Biber ist eine Mischung aus Karten- und Würfelspiel. Dabei geht es darum, seine zehn Handkarten als Erste:r loszuwerden. Möglich wird das, wenn die exakt gewürfelte Zahl mit eine deiner Handkarten übereinstimmt. Würfelglück ist hier also das Maß aller Dinge.

Armadillo von Amigo Spiele im Test
Armadillo: Je schneller wir Karten loswerden, desto besser.

Amerikanische Armadillos werden hierzulande Gürteltiere genannt – sie können sich einrollen und den Hügel hinunterkullern. Dabei sollen sie in diesem Spiel genau einen Zielfelsen erreichen: nämlich einen ganz bestimmten Wert, den eine meiner Handkarte anzeigt.

Armadillo: So wird es gespielt

In Armadillo erhalten zwei bis sechs Mitspielende je zehn Handkarten und zwei Armadillo-Chips, die wie ein Joker eingesetzt werden können. Es gibt je zwei Würfel in blau, gelb und rot. Dabei zeigen die blauen Würfel nur Zahlen von 1 bis 3, die gelben nur Zahlen von 4 bis 6 und die roten nur Zahlen von 7 bis 9. Die 60 Spielkarten beinhalten jeweils drei Mal die Werte 1 bis 20. Sobald alle ihre zehn Karten auf der Hand halten, werden die anderen Karten für die nächste Runde zur Seite gelegt.

Reihum wird gewürfelt, wobei alle Mitspielende von jedem Wurf profitieren und alle gleichzeitig ihre Karten in die Tischmitte werfen, sofern sie eine Karte mit der gewürfelten Summe auf der Hand haben. Wie gesagt: Je schneller wir Karten loswerden, desto besser. Die Armadillo-Chips können wir jederzeit einsetzen, um die gewürfelte Zahl für unsere Handkarte zu korrigieren. Am Beispiel: Ich würfele eine 17, aber auf meiner Hand habe ich keine 17, aber eine 19. Dann kann ich mit zwei Chips, wenn ich sie abgebe, die 17 zu einer 19 machen. Oder ich gebe nur einen Chip ab, um die 17 zu einer 16 zu machen. Dann darf ich meine Handkarte ebenso abwerfen, wie alle anderen Mitspielenden mit einer 17.

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Nach jedem Würfelwurf, bei dem ich keine Handkarte abwerfe, weil ich es nicht kann, erhalte ich einen Chip. Mit 4 eingesetzten Chips kann ich sogar eine beliebige Handkarte abwerfen, egal welchen Wert sie zeigt.

So geht das reihum, und immer wenn ich selbst an der Reihe bin, habe ich die Wahl, welche der ein bis sechs Würfel ich würfeln möchte. Dafür ist ein bisschen Kopfrechnen angesagt: Wie schaffe ich es, die benötigte 14 zu erwürfeln: Dafür ist ein roter (7-9) und ein gelber (4-6) Würfel notwendig. Daher ist das Kartenspiel auch erst ab acht Jahren. Wenn man bei der Würfelwahl Hilfe bekommt, können sicherlich auch jüngere Kinder mitspielen.

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Sobald eine Person es geschafft hat, seine Handkarten abzuwerfen, dürfen die anderen höchstens noch einmal eine Karte abwerfen. Für jede Handkarte, die man am Ende einer Runde noch besitzt, bekommt man einen Minuspunkt. Die Punkte werden für alle notiert. Alle Mitspielende ohne Karten bekommen null Punkte. Dann werden alle Handkarten wieder gemischt und zehn neue ausgeteilt. Die Armadillo-Chips bleiben dabei bei ihren Besitzern. Nach drei Runden gewinnt die Person mit den wenigsten Minuspunkten und den meisten Chips, falls es Gleichstand geben sollte.

Armadillo: Fazit und Wertung

Armadillo ist ein kleines, feines Familienspiel. Es lässt sich in kurzen 15 bis 20 Minuten spielen und macht auch jüngeren Spielern Spaß. Ob man dabei gewinnt oder verliert, hängt im großen Ausmaß von Glück ab, weil wir mit bis zu sechs verschiedenen Sechsseitern Zahlen erwürfeln sollen, um so die eigenen Handkarten loszuwerden. Wer z.B. eine 2 braucht, hat eine 33-prozentige Wahrscheinlichkeit, sie mit einem blauen Würfel zu würfeln. Wenn man dann noch einen oder zwei Chips einsetzt, ist sicher, dass man definitiv eine Karte abwerfen kann.

Andererseits ist jede Spieler:in auch vom Kartenglück abhängig: Welche Karten bekomme ich ausgeteilt? Dabei ist die 20 viel schwieriger zu erwürfeln als die 1, 2 oder 3, für die ich nur einen Würfel brauche. Wer also viele hohe Werte auf der Hand hat und alle mit zwei Würfeln erreichen muss, hat es schwerer. Aber da man ja mehrere Runden spielt, gleicht sich das meist wieder mit den neu ausgeteilten Handkarten aus.

Wir hatten eher die Situation, dass wir oft fast gleich viele Punkte hatten, oder es gab nur geringe Unterschiede. Das liegt daran, dass man mit den eingesetzten Chips fast immer Karten abwerfen kann und am Ende alle noch einmal dran sind, sobald eine Person keine Karten mehr hat. Vielleicht würde hier eine etwas schwierigere Anforderung an das Abwerfen der Handkarten für mehr Ansporn sorgen.


Armadillo – auf einen Blick

Armadillo ist ein Mix aus Karten- und Würfelspiel, bei dem wir unsere zehn Handkarten loswerden müssen. Leichte, bisweilen seichte Familienunterhaltung für Push-your-Luck-Fans.

Autor: Rudi Biber | Illustrator: Marek Blaha | Amigo | 2022 | 2-6 Spieler | ab 8 Jahren | ca. 20 Minuten

Pro

  • Kurz und kurzweilig
  • auch für jüngere Kinder (ab Grundschule) geeignet

Contra

  • Spielerfolg zu glücksabhängig
  • Auf lange Sicht nicht abwechslungsreich genug

Hinweis: Wertungen vergeben wir im Bereich 0 bis 4 Sternen. Spiele mit 0-1,5 Sternen sind sind schlecht, mit 2 bis 2,5 Sternen durchschnittlich. Ab 3 Sternen beginnen die empfehlenswerten Spiele. Nur außergewöhnliche Titel erhalten 4 Sterne („Four-Star Game“).

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